EIN BÜNDNIS AUS STARKEN PARTNER*INNEN FORDERT FINANZIELLE ENTLASTUNGEN FÜR FAMILIEN

BEVKI
Familien brauchen finanzielle Unterstützung – JETZT!

Ein Bündnis aus 16 Verbänden vermeldet, dass die aktuelle inflationsbedingte Erhöhung von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten in Deutschland, insbesondere Familien große Probleme bereitet. Die bisherigen Entlastungspakete der Regierung reichen nach Ansicht des Bündnisses nicht aus, um die erhöhte finanzielle Belastung der Familien abzufangen. Zudem wird es für Eltern immer schwieriger, Erwerbstätigkeit und Familie in Einklang zu bringen, was zusätzlich zu Einkommensverlusten führen kann.

Um Familien schnell und unbürokratisch zu entlasten, fordert das Bündnis unter anderem die Einführung eines Energiekostenzuschusses pro kindergeldberechtigtem Kind in Höhe von 150 Euro und die Abschaffung der Elternbeiträge für Kindertagesbetreuung. Durch die Finanzierung über Steuergelder soll unter anderem die Chancengerechtigkeit für Kinder verbessert werden.

„Bei Geld hört die Freundschaft anscheinend tatsächlich auf” so Yvonne Leidner von der Bundeselternvertretung (BEVKi). Und weiter: „Wenn man sich die aktuelle Lage der Familien in Deutschland ansieht und die politischen Debatten z. B. zur Kindergrundsicherung verfolgt, scheint noch nicht angekommen zu sein, unter welch enormen Druck die Eltern derzeit stehen. Trotz aller Bemühungen der Politik leiden Familien besonders unter den Kostenerhöhungen aufgrund von Energiekrise und hoher Inflation, denn sie müssten ihre Kinder schließlich mitfinanzieren.(1)“

Kinder brauchen gute Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen – aktuell sind entsprechende Voraussetzungen kaum mehr gegeben. Gegenüber Erwachsenen ohne Kinder haben Eltern bis zum 18. Geburtstag eines Kindes ca. 165.0001 Euro mehr an Ausgaben, die letztendlich aber der gesamten Gesellschaft zugutekommen .

Wenn man den Generationenvertrag ernst nimmt, gehen Kinder alle in der Gesellschaft etwas an. Finanzielle Entlastungen für Familien sind daher dringend geboten, denn Eltern können die aktuellen Mehrbelastungen nicht alleine tragen.

Das Bündnis fordert zusätzlich zu den bereits genannten Forderungen:

  • Kostenlose Verpflegung in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen
  • 100 {4bd348d7912c6e26154ae09021bba2f5301503be5c9b97ac447e30630c487345} Lohnfortzahlung für alle Erwerbstätigen im Krankheitsfall von Kindern
  • Inflationsausgleich für jedes Kind
  • Kostenlosen Zugang zu Sport- und Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche
  • Kostenlose Nutzung des ÖPNV für Kinder und Jugendliche
  • Absenkung der Mehrwertsteuer für Baby- und Kinderartikel auf 7{4bd348d7912c6e26154ae09021bba2f5301503be5c9b97ac447e30630c487345}

Das komplette Forderungspapier finden Sie hier.


(1) https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2021/PD21_26_p002.html

ERLISCHT DER BETREUUNGSANSPRUCH DES KINDES GEGENÜBER DEM JUGENDAMT, WENN ELTERN EINEN KONKRETEN BETREUUNGSPLATZ ABLEHNEN?

KiTaGAVO

Auch wenn der KEA DÜW keine Rechtsberatung im Einzelfall leisten darf, so haben wir eine eine mit dem Bildungsministerium abgestimmte Antwort auf diese Frage.

Lehnt eine Familie einen konkreten Betreuungsplatz in einer Kita ab, besteht weiterhin der Anspruch auf frühkindliche Förderung. Dieser Anspruch gilt erst als erfüllt, wenn das Kind einen tatsächlichen Platz belegt und die Betreuung des Kindes erfolgt.

Wenn zwischenzeitlich der von der Familie abgelehnte Betreuungsplatz anderweitig vergeben wird, kann sich das Jugendamt nicht darauf berufen, dass die Anspruchserfüllung versucht wurde, da das Kind zu diesem Zeitpunkt keinen tatsächlichen belegbaren Kita-Platz inne hat.

Jedoch kann die Ablehnung eines Kita-Platzes als „Verzicht auf die gegenwärtige Realisierung des Anspruchs“ gesehen werden. Folglich ist es rechtens, den Platz an ein anderes Kind zu vergeben und die Familie, die den Platz abgelehnt hat, im Rahmen der Mangelverwaltung auf einen zukünftig verfügbaren Betreuungsplatz zu verweisen. Mit der Ablehnung eines Betreuungsplatzes wird also nicht der rechtliche Anspruch auf einen bedarfsgerechten Betreuungsplatzes von Seite der Familie aufgegeben. Jedoch kann es sein, dass ein Betreuungsplatz erst zu einem späteren Zeitpunkt angeboten wird.

Im Fall, dass die Kita bzw. der Träger einen Betreuungsplatz kündigt, kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass der Anspruch auf einen bedarfsgerechten Kita-Platz für das Kind von Seiten der Familie aufgegeben wird.

Selbst wenn die Kündigung des Betreuungsplatzes begründet ist und diese im Verhalten der Eltern zu suchen ist, kann dies nicht weitreichendere Konsequenzen haben, als der bewusste Verzicht auf einen Betreuungsplatz von Seiten der Familie.

Eine Verwirkung des Betreuungsanspruchs gegenüber dem Jugendamt ist folglich selbst bei einer Kündigung des Platzes nicht gegeben.

Wird die Kündigung beispielsweise im Verhalten des Kindes begründet (Das Kind beißt regelmäßig andere Kinder etc.), ist davon auszugehen, dass der Kita-Platz mit Blick auf das Kind nicht bedarfsgerecht (erforderlicher Mehrbedarf zur Betreuung) war. Es hat also keine Anspruchserfüllung auf einen bedarfsgerechten Kita-Platz vorgelegen. Die Kündigung des Betreuungsplatzes hat ebenso wie der Verzicht auf diesen nicht die Verwirkung oder den Verzicht auf einen bedarfsgerechten Betreuungsplatz zur Folge.

In beiden Fällen bleibt der Anspruch auf einen bedarfsgerechten Betreuungsplatz bestehen.

LERNEN VON DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS

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Jetzt als Konsultationskita 2024-2026 bewerben!

„Kitas untereinander vernetzen, sich austauschen und von der Praxis für die Praxis lernen. Das ist das Motto unserer rheinland-pfälzischen Konsultationskindertageseinrichtungen. Sie sind wichtige Anlaufstellen für die Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern und eine gute Ergänzung zu klassischen Fortbildungsformaten und Fachberatungen. Ich ermuntere alle interessierten Kitas, sich zu bewerben, sodass Einrichtungen im ganzen Land von ihrer tollen Arbeit lernen und profitieren können“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zum Start des Bewerbungsverfahrens für die neue Staffel der Konsultationskitas.

Seit 2008 unterstützt das Land mit dem Projekt Fachkräfte dabei, pädagogische Schwerpunkte umzusetzen. Die neue Runde ist bereits die sechste insgesamt. Für drei Jahre erhalten die ausgewählten Kitas eine jährliche Förderung von bis zu 15.000 Euro für ihre Arbeit. Ihre Hauptaufgabe ist es, anderen Kitas, Trägern, Eltern, Fachschulen und weiteren Interessierten ihre Schwerpunktarbeit aus dem Alltag nahe zu bringen und Anregungen zu geben, wie auch sie diese für sich umsetzen könnten. Mit der jährlichen Förderung können sie beispielsweise Personal oder Sachmittel für die Konsultationsarbeit, Fortbildungen und Öffentlichkeitsarbeit finanzieren. Zwölf pädagogische Themenschwerpunkte stehen dieses Mal zur Wahl, für die sich die Kitas entscheiden können.

Diese sind:

  • Sozialraum in die Kita – Kita im Sozialraum
  • Mit Kindern im Gespräch – sprachliche Bildung im Alltag gestalten
  • Demokratieerziehung und Partizipation
  • Mit Lust und Laune essen – Essenssituationen in Einrichtungen bewusst gestalten
  • Durch Bewegung die Welt begreifen
  • Kita divers gestalten
  • Inklusion von Kindern mit Behinderung
  • Übergänge gestalten – von der Kita zur Grundschule
  • Digitale Medien in der Kita
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Kita als Ausbildungsbetrieb
  • Personalmanagement in der Kita

Die Themenschwerpunkte orientieren sich dabei stets an aktuellen Fragen der Kindertagesbetreuung. So sind beispielsweise die Themen Sozialraum und Mittagessen mit Blick auf das neue Kita-Gesetz hinzugekommen und der Schwerpunkt „Kita als Ausbildungsbetrieb“ nimmt die so wichtige Nachwuchsgewinnung in den Blick.

„Unsere Konsultationskitas gehen bei ihren pädagogischen Schwerpunkten beispielhaft voran. Ich bedanke mich recht herzlich bei den Teams der zehn Einrichtungen, die aktuell Konsultationskitas sind, denn sie sind mutig, sie probieren Neues aus und sind gleichzeitig für andere da. Das ist ein tolles Engagement im Sinne der Kinder und ich bin sicher, dass wir weitere herausragende Kitas in unserem Land haben, die dies in der nächsten Runde fortführen werden“, erklärte die Ministerin.

Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen finden sich unter https://s.rlp.de/Konsultationskitas2024.

WERDE ERZIEHERIN ODER ERZIEHER IN RHEINLAND-PFALZ

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig gibt Startschuss für Fachkräftekampagne

Es sind alltägliche Situationen in Kitas: Erzieherinnen und Erziehern reichen Kindern beim Essen eine helfende Hand, geben Halt bei sportlichen Abenteuern oder öffnen durch das Vorlesen und Sprachvermittlung ganz neue Welten für die Kinder: Mit diesen und weiteren Motiven wirbt die Landesregierung seit dem 3. Februar in ganz Rheinland-Pfalz für den Beruf der Erzieherin und des Erziehers.

„Bildung beginnt bereits in der Kita. Deshalb haben wir in Rheinland-Pfalz gebührenfreie Kitas ab zwei Jahren. Wir brauchen aber zugleich gut ausgebildete Fachkräfte in ausreichender Zahl, damit alle Kinder von guter frühkindlicher Bildung profitieren und Eltern Familie und Beruf vereinbaren können. Angesichts des demografischen Wandels, des enormen Wachstums, das es bei den Kitas in den vergangenen Jahren gegeben hat, und einem besseren Betreuungsschlüssel wird es für die Träger als Arbeitgeber zunehmend schwieriger, dieses Personal zu finden. Die Fachkräftekampagne ist deshalb ein weiterer unserer Bausteine, um die schon in den Kitas arbeitenden Fachkräfte zu halten, neue zu gewinnen und dabei unsere Wertschätzung für den so wichtigen und anspruchsvollen Beruf auszudrücken“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig anlässlich der Vorstellung der Fachkräftekampagne „Werde Erzieherin oder Erzieher“. Damit werde zugleich ein weiteres und wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Je 500.000 Euro stehen dafür in 2023 und 2024 zur Verfügung.

Für die Kitas in Rheinland-Pfalz tragen viele Menschen Verantwortung, von den Kommunen und Jugendämtern über die Einrichtungsträger bis hin zu den Fachkräften in den Kitas und den Eltern der Kita-Kinder. Sie verstehen sich dabei als Verantwortungsgemeinschaft. Deshalb hat das Ministerium sie von Beginn an in die Entwicklung der Kampagne einbezogen. Sven Normann, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Bildung bei der Verbandsgemeinde Weißenthurm, sagte: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns als Träger von zahlreichen kommunalen Kindertageseinrichtungen das zentrale Element, um eine gute Bildung, Erziehung und Betreuung in unseren Kitas zu ermöglichen. Die aktuellen intensiven Diskussionen und das Engagement der unterschiedlichsten Verantwortungsträger im Feld der Kindertagesstätten, unterstützen auch uns als Einrichtungsträger, in unseren tagtäglichen Bemühungen mit qualifizierten Personal unsere Kinder zu begleiten und die Familien zu unterstützen. Im Wettbewerb mit anderen Arbeitsfeldern tut es gut, dass die Fachkräftekampagne ein motivierendes, wertschätzendes und zugleich herausforderndes Bild von der Tätigkeit in unseren Kitas in die Öffentlichkeit trägt.“

Für die Eltern war die Vorsitzende des Landeselternausschusses Karin Graeff bei der Vorstellung dabei: „Die Kita-Fachkräfte sind unsere wichtigsten Partner, wenn es darum geht, dass sich unsere Kinder gesund entwickeln und entfalten können. Als LEA unterstützen wir daher die Kampagne, die aufzeigt, wie wichtig, anspruchsvoll und erfüllend dieser Beruf ist. Das System befindet sich in einem Wandel. Wir brauchen daher engagierte Pioniere, die zusammen mit allen Kita-Akteuren die Verantwortungsgemeinschaft leben und unsere Kinder auf dem Weg zu selbstbewussten Zukunftsgestaltern stärken.“

Ebenfalls in die Konzeption eingebracht hatte sich der Kita-Fachkräfteverband Rheinland-Pfalz. „Unser Anliegen war, dass die Werbekampagne vielfältige Tätigkeiten aus dem Kita-Alltag zeigt und frühpädagogische Aspekte des Berufsbildes transportiert. Ansprechende Werbung macht Lust, den Erzieherberuf zu ergreifen. Genauso wichtig ist es, neu gewonnene Azubis und gut ausgebildete Fachkräfte im Berufsfeld Kita zu halten. Damit sie ihrer verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden können, müssen sich die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen verbessern. Das Aktionsforum zur Fachkräftegewinnung und -sicherung des Bildungsministeriums ist aktuell dabei, hierzu konkrete Vorschläge und mögliche Maßnahmen zu erarbeiten. Wir hoffen, dass diese so schnell als möglich in die Realität umgesetzt werden“, so die Vorsitzende Claudia Theobald.

Die Kampagne baut auf einer umfassenden Analyse und Marktforschung auf. Mehr als 500 Personen wurden befragt, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Verantwortungsträger und Zielgruppen entspricht und so wirksam sein kann. Da gerade die junge Generation Informationen rund um den Beruf vermisst, liefert die neue Kampagnenhomepage genau diese. Im Laufe der Kampagne wird die Homepage kontinuierlich weiterentwickelt und mit neuen für die Zielgruppe interessanten Informationen gefüllt. Ein Instagram-Kanal holt die jungen Menschen dort ab, wo sie sich aufhalten. Großflächige Außenwerbung schafft zu Beginn Aufmerksamkeit für den Beruf über alle Zielgruppen hinweg. „Das ist uns auch unter dem Aspekt Wertschätzung für den Beruf sehr wichtig. Wir machen mit der großflächigen Außenwerbung und gezielten Motiven alle darauf aufmerksam, wie anspruchsvoll und facettenreich der Beruf ist und welch wichtige Arbeit die Erzieherinnen und Erzieher täglich leisten“, so die Ministerin. Mit individualisierbaren Materialsets werden perspektivisch die Träger bei der Nachwuchsgewinnung unterstützt. Zudem soll der Beruf über Stände auf Berufsinformationsmessen präsenter werden.

Die Kampagnenmotive wurden dabei in rheinland-pfälzischen Kitas mit rheinland-pfälzischen Kita-Kindern und Fachkräften fotografiert. „Ich bedanke mich ganz herzlich für die Bereitschaft der Kinder, ihrer Eltern und Erzieherinnen und Erzieher, die hier mitgemacht haben. Sie machen unsere Kampagne authentisch und lebendig“, so Hubig.
„Wir haben in den vergangenen Jahren bereits viele Hebel in Bewegung gesetzt: Wir haben die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht. Derzeit sind knapp 6.000 Personen in der Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher. Mehr als ein Drittel absolviert dabei die berufsbegleitende Ausbildung, bei der die Azubis von Beginn an in der Kita unterstützen und vergütet werden – ein Gewinn für beide Seiten. Wir haben den Zugang zur Ausbildung flexibilisiert, die akademische Ausbildung gestärkt“, so die Ministerin. Das neue Kita-Gesetz habe weitere Verbesserungen gebracht: So ist die Zahl der Auszubildenden pro Kita nicht begrenzt, sie werden nicht auf den Personalschlüssel angerechnet und die Fachkräfte erhalten feste Anleitungszeiten, um die Nachwuchsfachkräfte einzuarbeiten. Hinzu kommen verschiedene Maßnahmen, um die Fachkräfte akut zu entlasten, beispielsweise der Einsatz von Hauswirtschaftskräften, multiprofessionellen Teams und der längere Einsatz von Vertretungskräften. „Im Aktionsforum zur Fachkräftesicherung und –gewinnung arbeiten wir an weiteren Stellschrauben. Unsere Kampagne steht damit nicht für sich allein, sondern wird von wesentlichen inhaltlichen Veränderungen begleitet und gestützt. Das zusammen bietet echte Perspektiven für unsere Kitas“, sagte Dr. Stefanie Hubig abschließend.

Die Kampagne finden Sie unter dem Link www.werde-erzieherin-oder-erzieher.rlp.de sowie dem Instagramkanal WerdeErzieherinoderErzieherRLP.